Vor fast genau einem Monat hatte ich den Kader der Löwen für die kommende Saison aus meiner Sicht unter die Lupe genommen. Das war verbunden mit der Hoffnung, dass noch mindestens ein Spieler hinzukommen würde, denn der Kader der Löwen ist nach wie vor ziemlich klein. Nachdem nun die Mitgliederversammlung der DKB HBL eine Kaderaufstockung beschlossen hat ist es fast folgerichtig, dass die Löwen nochmals auf dem Transfermarkt aktiv wurden. Kristian Bliznac heißt der Neue, und kommt vom aktuellen norwegischen Meister Elverum.
Bliznac? Wer nun meint, den Namen zu kennen, der liegt richtig. Der Schwede spielte von Juli 2013 bis Juni 2016 bei der HSG Wetzlar, kennt also die HBL. Er wird also aller Voraussicht nach keine lange Eingewöhnungszeit benötigen, was positiv ist. Bliznac spielt im linken Rückraum und wird dort Filip Taleski und Momir Rnic entlasten. Er soll aber laut Aussage der Löwen v.a. in der Abwehr eingesetzt werden, und dort im Zentrum. Bei einer Körpergröße von 2,04 Metern ist das sicher keine schlechte Idee. Dennoch frage ich mich: will man den eingespielten und erfolgreichen Mittelblock mit Gedeon Guardiola und Hendrick Pekeler wirklich auseinander reißen? Gut, damit einer der beiden Pausen bekommt, ok. Aber für längere Phasen im Spiel? Ich weiß nicht so recht.
Zumal Bliznac keine Lösung für die nächsten 5-10 Jahre ist. Mit 34 Jahren zählt er nicht mehr zu den jungen, aufstrebenden Talenten. Seine Aufgabe ist es eher, den jüngeren Spielern mit seiner Erfahrung zur Seite zu stehen. Der Vertrag von Kristian Bliznac läuft nur ein Jahr, genau wie der von Momir Rnic. Für mich ein weiteres Indiz dafür, dass die Saison 2017/18 bei den Löwen eher eine Übergangssaison darstellt. Für die Saison 2018/19 gilt es, eine längerfristige Alternative für den Rückraum und die Abwehr zu finden, und generell wird eine weitere Verjüngung des Teams – und ein größerer Kader – notwendig sein, um weiterhin ganz oben mithalten zu können.